Langstreckensport: Die Fernfahrt “Lüttich-Mailand-Lüttich”

 

Streckenverlauf der Fernfahrt “Lüttich-Mailand-Lüttich”, mit den Kontrollpunkten der Fahrt im Jahre 1954.

Als typischer Vertreter der in den 50er Jahren beliebten Langstreckenfahrten ist für Victoria die von der “Royal Motor Union” Belgien ausgerichtete Fernfahrt “Lüttich - Mailand _ Lüttich” zu nennen.

1954 trat Victoria mit insgesamt fünf Motorrädern an, bis auf Georg Goppert mit KR 26 Aero sind dies ausnahmslos V35 Bergmeister.

Zwei Solomaschinen, Mayer mit der Startnummer 26 und Harald Oelerich - noch nicht mit der “Schwingen”-Bergmeister - mit der Startnummer 74 und zwei Gespanne, Müller / Hauenstein mit der Nummer 40 und Ebert / Tegge mit der legendären Startnummer 66 sollen beweisen, dass es die hubraumschwächere Bergmeister mit ihren “großen” Konkurentinnen aufnehmen kann.

Und wie sie das tun:
Ebert / Tegge fahren den Klassensieg in der “offenen” Gespannklasse ohne Hubraumbegrenzung nach Hause, gegen so illustre Mitbewerber wie die Engländer Wraith / Breland auf ihrem 1000-ccm-Ariel-Gespann oder die Deutschen Kritter / Swoboda auf Zündapp KS 601, dem legendären “Grünen Elefanten”.
Müller / Hauenstein gelingt noch ein vierter Platz in der Gespannwertung, während mit Harald Oelerich der einzige Ausfall im Victoria-Team zu beklagen ist.

Georg Goppert fährt mit der KR 26 Aero auf den 14. Platz in der Soloklasse bis 250 ccm. Wie Mayer mit der vierten V35 Bergmeister abgeschnitten hat, geht aus unseren Quellen leider nicht hervor.

[mehr]

Neuauflage Lüttich - Mailand - Lüttich 2002

Die grandiose Leistung der Victoria-Mannschaft von 1954 soll nicht in Vergessenheit geraten, das haben sich drei eingefleischte Bergmeister-Fans zum Ziel gesetzt. Fast 50 Jahre nach diesem Erfolg fand 2002 eine Neuauflage dieser Dauer-, Regelmäßigkeits- und Fernfahrtmeisterschaft mit drei V 35-Maschinen statt.
Drei V 35-Bergmeister wurden dazu von Len Thesing, Peter Keller und Manfred Sprenger speziell für diesen Zweck aufgebaut und sollten bis zum Treffen in Helmbrechts schon genügend Erfahrungskilometer gesammelt haben um die authentische Strecke abzufahren. Der Faktor Zeit sollte zwar eine sportliche Komponente erhalten aber nicht unter den Non- Stopp- Bedingungen von 1954. In erster Linie gilt es zu beweisen, das die V 35 Bergmeister auch 2002 nichts von ihrer Vitalität und Standfestigkeit verloren hat.
Mehr dazu gibt’s
[hier].