Motorgehäuse

Das Motorgehäuse (oberes Bild, Ansicht von unten) ist die bekannte Variante mit dem im Alugehäuse eingegossenen Stahlrohr für die Durchführung des Motorhaltebolzens.

Motorgehäuse mit Haltebolzenaufnahme im Stahlrohr (oben).
Gehäuse in der letzten Version mit angegossener Aufnahme (unten)

Jeder Restaurator sollte dieses Stahlrohr penibel untersuchen und dafür die Verschraubung für die Gummilagerung entfernen, wobei die Gummis in der Regel auszutauschen sind weil sie durch den Alterungsprozess aushärten und dadurch nicht mehr die Schwingungen des Motors aufnehmen können. Ich habe an meiner ersten Bergmeister wochenlang einen Ölleck am Motor gesucht und mehrmals verschiedene Dichtungen (Ölwanne, Zylinderfuß usw.) ausgewechselt bis ich darauf kam, daß das Stahlrohr im Motorgehäuse vom Rost angenagt war und an einigen Stellen schon durchgegammelt war. Das Öl drückte sich im Bereich der Gummilagerung ins Freie und sabberte dann in Richtung Ölwanne. Weiter verwunderlich ist das Rostphänomen nicht, denn Wasser kann bei Regenfahrten wenn der Gummi nicht mehr stramm im Gehäuse sitzt ohne weiteres bis in diesen Bereich eindringen, aber kaum wieder ablaufen.
Unser IG-Kollege Schinagl hat mich im Gespräch auf eine Besonderheit seines Motorgehäuses  (Bild unten) aufmerksam gemacht, die mir bis dato vollkommen unbekannt war. Freundlicherweise hat er noch einmal die Ölwanne entfernt und ein Foto für uns gemacht (Vielen Dank!).
Ein Stahlrohr ist hier nicht mehr zu finden, dafür ist ein Rohr mit Versteifungsrippen direkt im Motorgehäuse integriert. Diese Gehäuse sind sehr selten und nur bei den letzten Produktionsserien zu finden.

Leider wurde an diesem Motorblock irgendwann die Motornummer umgeschlagen, so daß nicht mehr mit Bestimmtheit festzustellen ist ab wann diese Änderung vorgenommen wurde. Es muss sich vermutlich bei den Nummern ab ca. 4000 finden. Auf den Hinweis der geänderten Rohrdurchführung des Motorhaltebolzens am Motorgehäuse meldete sich der  IG-Kollege und V 35-Besitzer Norbert Gräf. Er schickte  daraufhin einige Fotos (Vielen Dank für die Mitarbeit!) mit der Angabe seiner Motornummer 4135, bei der dieses Gehäuse (siehe Foto links unten) ebenfalls zu finden ist. Dabei bestätigt sich, dass dieses neue Kurbelgehäuse mit eingossener Durchführung in den Nummern über 4000 zu finden ist.
Am Motorgehäuse wurde die Konstruktion des Ölkreislaufs zur Versorgung des hinteren Nockenwellen-Gleitlagers geändert (ohne Bild).
Durch die  gusstechnische Verfahrensweise konnte der Ölkanal im Motorgehäuse nicht einsatzfertig in einem gegossen werden. Im Bereich unter dem rechten Zylinder bekam der Ölkanal außer der Bohrung für die Öldruck-Kontrollschraube (ist nicht im Teilekatalog abgebildet!) eine weitere Unterbrechung, in Form einer Öffnung zur Außenseite des Motorgehäuses.
Diese Öffnung unterhalb des rechten Zylinders wurde bei den frühen Gehäusen durch eine Verschraubung (Schlitzschraube) wieder geschlossen. Später wurde diese Stelle mit Aluminium wieder zugeschweißt. Das kann man sehr deutlich an der anderen Alustruktur an der Gehäuseoberfläche erkennen.